Mähroboter werden bei Gärtner*innen immer beliebter, nehmen sie doch eine oft ungeliebte Aufgabe ab. Was viele aber nicht wissen: Für Igel sind die Geräte eine tödliche Gefahr, besonders, wenn sie in der Nacht zum Einsatz kommen. Mähroboter sind fahrende Computer mit angeschlossenem Mähwerk, die autonom und kontinuierlich eine vorgegebene Fläche mähen. Diese wird durch ein Begrenzungskabel oder eine GPS-Steuerung eingegrenzt, an denen sich die Geräte orientieren. Ihre Wege innerhalb der Fläche suchen sie sich die Mähroboter selbst, Hindernisse erkennen sie mithilfe eingebauter Sensoren, aber bedauerlicherweise nur sehr unzuverlässig. Auch ihre Akkus laden Mähroboter ohne menschliches Zutun, sodass, sind die gewünschten Mähzeiten erst einmal programmiert, die Besitzer*innen nicht weiter eingreifen müssen.

Die rotierenden Klingen der Mähroboter können jedoch nicht nur Gras, sondern auch Wildtiere wie Igel, Kröten, Eidechsen und Schleichen, Grashüpfer oder Spinnen, die im Garten nach Fressbarem suchen, verletzen oder gar töten.

Insbesondere für Igel, die bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich im Vertrauen auf ihre Stacheln zusammenrollen, geht eine Begegnung oftmals tödlich aus. Studien belegen, dass kaum ein Gerät die im Gras liegenden Igel erkennt.

Schutzzeiten nach Anbruch der Dunkelheit und verwilderte Ecken als Igel-Unterschlupf

Die Stadt Zülpich schließt sich deshalb der Forderung an, Mähroboter so zu programmieren, dass sie nur tagsüber laufen. Igel sind Nachttiere, die fast ausnahmslos erst mit einsetzender Dämmerung auf Futtersuche gehen. Wer Igeln zudem etwas Gutes tun möchte, sollte Mähroboter aus einem Teil des Gartens auszusperren und dort das Gras hochwachsen zu lassen. In solchen verwilderten Ecken, idealerweise angereichert mit Totholz und Reisighaufen, finden Igel und andere nachtaktive Wildtiere tagsüber Unterschlupf.

Diese einfachen Maßnahmen dienen auch dem Erhalt der Artenvielfalt, die auch hierzulande in besorgniserregendem Tempo schwindet.

Foto: Pierre Rigou, pixabay